Am Morgen vor der Abfahrt tankten wir noch Wasser auf dem Moschee Platz vor dem Tamerlan Mausoleum in Samarkand.
Dann fuhren wir zur nahen Grenze. Die Formalitäten waren auf beiden Seiten kein Problem. Die Hitze war ab 11 Uhr morgens schon erdrückend. In der ersten grösseren Ortschaft konnten wir in einer Bank Geld erhalten und anschliessend eine SIM Karte kaufen.
Anschliessend ging es ins Serafschan Tal entlang des gleichnamigen Flusses bis zum Iskanderkul See. Die Landschaft wurde zusehend grandioser.
Der See ist smaragdgrün und am Ende des Sees befindet sich eine private Residenz des tadjikischen Präsidenten Rachmon.
Am nächsten Tag, 26. Juli fuhren wir zurück zur Hauptstrasse und dann weiter nach Duschanbe.
In Duschanbe übernachteten wir 2 Tage im «Hello Dushanbe Hostel». Wieder einmal Wäsche waschen, ausgiebig duschen, was bei der herrschenden Hitze eine Wohltat war.
Diese Absteige erwies sich als Zentrum für Informationen für Pamir Hwy und Seidenstrasse, da viele Globtrotter hier übernachten.
Wir hatten für Tadschikistan ein eVisa inkl. GBAO Bewilligung beantragt. Wir haben bis heute noch kein eVisa erhalten…
In der Zwischenzeit wissen wir aber:
– bis 28 Tage Aufenthalt in Tadschikistan ist Visumfrei, d.h. auch kein eVisa
– man muss sich innerhalb von 10 Tagen registrieren, was durch das «Hello Dushanbe Hostel» oder ein anderes Hotel erledigt wird. Wenn dies nicht erledigt wird, und man länger als 11 Tage im Land bleibt riskiert man eine hohe Busse bei der Ausreise
– Die GBAO Bewilligung erhält man bei «Erali Pamir Travel», Mail: destinationpamir@gmail.com, WhatsApp:+996 707 760 657.
– Für Reisen nach Kirgistan ist seit 2024 eine vorzeitige Anmeldung und Bewilligung erforderlich. Ohne diese kommt man nicht über den Zoll. Dies erledigt «Erali Pamir Travel» ebenfalls.
– Grundsätzlich sollte für die GBAO Bewilligung und die Bewilligung/Anmeldung für Kirgistan mit «Erali Pamir Travel» cmindestens 4 Tage von Ankunft in Dushanbe Kontakt aufgenommen werden. So können die Unterlagen dort bezogen und bezahlt werden.
In Tadschikistan kann mindestens in grossen Städten (Dushanbe problemlos) Bargeld am Automaten bezogen werden. Grundsätzlich muss meistens cash bezahlt werden, ausser grosse Hotels und Tankstellen in den Städten. Ein anständig funktionierendes Internet ist ausserhalb der Städte eine Lotterie. Viele Tadjiken sprechen russisch, denn sie sind Russlands Fremdarbeiter. Dort verdienen sie 1000 Dollar, derweil sie in Tadschikistan bestenfalls 300 Dollar verdienen. Die Jugend lernt vorwiegend Englisch.
Das Pamirivolk unterscheidet sich von den übrigen Tadjiken, die vorwiegend Sunniten sind. Es sind Anhänger Aga Khans, Ismaeliten, eine tolerant gesinnte Schiitengruppe. Die Frauen tragen auch keine Kopftücher. Aga Khans Stiftung, zu deren Finanzierung nicht nur er selbst, sondern auch Länder in Europa beitragen, mitunter die Schweiz, fördern verschiedene Projekte, um Bildung und Infrastruktur im Pamir zu entwickeln.
Am Sonntag, 28. Juli fuhren wir weiter. Bald auf Teerstrassen mit grossen Löchern und abgeschlissenen Rändern, bald auf Schotterpisten. Unser Tempo überstieg kaum 10 bis 20 KM pro Stunde.
Wir fanden zwischen Roghun und Darband einen Platz am Ufer des Flusses Vakhsh. In Roghun soll eine Staumauer entstehen und das ganze Gebiet unter Wasser fluten. Ein Megaprojekt finanziert von der Weltbank, das sehr umstritten ist. Unklar ist vor allem wo man die dortige Bevölkerung wieder ansiedeln soll, die aktuell fruchtbares Ackerland bestellt.
Am folgenden Morgen hatten wir nach ein paar Kilometern unsere erste Pass Kontrolle für den Pamir Highway.
Die Piste zum Khaburabot Pass (3852 Meter) ist eine sehr herausfordernde Strecke über enge, steile, verwitterte, durch Erdbeben beschädigte aber landschaftlich sehr schöne Strecke. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bleibt bei 10-20 km/h
Die Abwärtsroute fanden wir anfänglich breit und blumenreich, dann wurde sie bald genau so eng wie beim Aufstieg. Auf etwa 2100 M Höhe fanden wir einen Wasserbrunnen und da die Strasse dort breiter war, war dies unser Übernachtungsplatz
Am folgenden Morgen, 30. Juli füllten wir zuerst unseren Wassertank bevor wir abfuhren. Die Strasse war weiterhin eng und kurvenreich.
Es war zunehmend eine schreckliche Strasse in einer herrlichen Landschaft, denn wir erreichten die Baustellen der chinesischen Seidenstrasse im Bau. Grundsätzlich ist die Strasse von 7-12 und 13-18:30 geschlossen, damit gearbeitet werden kann. Wir hatten Glück und warteten dort nur eine Stunde für den Unterbruch am Mittag. Wir fuhren den ganzen Tag mit einer Geschwindigkeit von 10-20 km/h durch und konnten nicht anhalten wegen den Baustellen.
Todmüde und verschwitzt erreichten wir am Ende der „Chinesenzone“ ein Dorf in der Nähe von Korough auf 1700 m Höhe mit Blick auf Afghanistan auf der anderen Seite des Flusses Panj. Wir hatten kein Internet, aber Swisscom hat uns eine SMS gesandt „willkommen in Afghanistan“ – Telefon die Minute Fr. 3.-
Am folgenden Tag, 31. Juli beschliessen wir zu den warmen Quellen Garm Chasma zu fahren, um dort zu baden. Wir kommen am Nachmittag bei den heissen Quellen in Garm Chashma an und gehen zum Bad. Männer und Frauen werden geteilt. Die Frauen müssen rechts zu dritt in eine gedeckte Kammer mit einem kleinen Bassin, die Männer dürfen in ein Schwimmbecken unter freiem Himmel. Übernachten konnten wir im Dorf auf dem freien Parkplatz.
1.August Fahrt nach Iskoschin. Da heute Donnerstag ist, fuhren wir aber weiter, da wir nicht bis am Samstag warten wollten. Iskoschin bietet nur eine Sehenswürdigkeit am Samstag, wenn ein Markt zwischen beiden Zollposten stattfindet und dort Tadjisten wie Afganen ihre Ware feilbieten. Die Brücke der Hoffnung, die zum Markt auf der Insel im Fluss Panj führt, ist dann offen.
Iskoschin ist de südlichste Punkt auf der Reise Richtung Mongolei. Ab hier Weiterfahrt Richtung Westen dem Panj entlang.
Am 2. August ging es weiter entlang der afganischen Grenze. Der Fluss Panj ist stellenweise breit und rund wie ein See. Wir erreichten Langar und von dort in Serpeninen auf den Khargush Pass von 4344 Meter Höhe. Die Pisten sind verwittert, durchfurcht, eng und gefährlich in einer mächtigen, atemberaubenden Landschaft.
Anschliessend Weiterfahrt über Hochebenen immer im Bereich von 3700-4000 Meter bis zum Übernachtungsplatz an der M41
Am 3. August ging es weiter nach Murgab. Murgab ist eine verlotterte Geisterstadt, deren Bewohner teilweise in Container leben und nur vom Trekking im Sommer ein kleines Einkommen erarbeiten. Wir fuhren weiter und übernachten auf 3900 Meter Höhe. Da die Luft relativ dünn ist, fühlt man sich auf diesen Höhen wie ein Fisch ohne Wasser, vor allem haben wir Mühe beim Schlafen.
Wir fuhren am 4. August sehr früh los. Es ging sehr bald über drei lange Passfahrten auf dem Pamir Highway. Höchster Pass Ak Baital mit 4632 Meter Höhe, darauf Bulak Pass mit 4332 Meter Höhe und am Schluss Kizil Art Pass 4336 Meter Höhe. Das alles in einem Tag bis zur Grenze Tadjikistan/Kirgistan.