Am 19. Februar verliessen wir bei Al Batha Port die VAE und passierten die Saudi-Arabische Grenze. Beim Verlassen der VAE zeigten wir unsere Pässe und bezahlten die Zollgebühr. Bei der Einreise von Saudi-Arabien wurden wir ins Büro für Senioren komplimentiert und mit Tee bewirtet. Insgesamt nahm der Grenzübergang etwa 90 Minuten in Anspruch.
Anschliessend fuhren wir auf guter Strasse weiter und erreichten bei Sonnenuntergang Haradh, eine Ortschaft für Gasgewinnung, weder schön noch sauber.
Das Nachtessen in einem pakistanischen Restaurant war in dieser verlauerten Ortschaft korrekt und zu einem günstigen Preis. Auf der Strasse, in den Läden und im Restaurant sieht man nur Männer. Unseren Nachtplatz fanden wir auf einem Parkplatz etwa 500 Meter vom Restaurant entfernt, Um uns herum sahen wir verstreuten Abfall, verschrottete Lastwagen und streunende Hunde, aber wir haben dort eine ruhige Nacht verbracht.
Am 20. Februar erwachten wir erst um halb 8 Uhr, denn für unsere innere Uhr war es halb sieben, denn wir haben gestern die Uhr um 1 Stunde vorwärts gestellt. So fuhren wir erst gegen 10 Uhr los. Die Strasse führte weiterhin durch die Wüste und mutete recht eintönig und langweilig an. Der einzig interessante Moment war die Sicht eines langen Zuges mit 100 Wagons und auf jedem Wagon 2 Container sicher mit Waren aus China.
Wir näherten uns der Hauptstadt Riyadh mit vielen Getreidesilos und intensiver Landwirtschaft.
Die Stadt erreichten wir am frühen Nachmittag mit intensivem, schnellem Verkehr. Wir fuhren weiter mit Stau auf der Autobahn. Gegen 20 Uhr erreichten wir den Ausgangspunkt zum „Edge of the world“
Am 21. Februar fuhren wir nach ein paar Einkäufen auf dem Markt zum Edge of the World. Unterwegs trafen wir einen Franzosen auf seinem Motorrad, der in dieselbe Richtung fuhr.
Beim Edge of the world assen wir zusammen mit dem Franzosen unsere Risotto Reste vom Vorabend mit Eiern, die wir auf dem Markt gekauft hatten und nach frischen Eiern schmeckten. Am Nachmittag liefen wir bis zum Ende des Edge. Die Aussicht ist überwältigend und kolossal aussergewöhnlich. Zahlreiche Touristen, mit Bussen bis zum Parkplatz transportiert, hatten sich dort angesammelt darunter sehr viele Chinesen. Kurz nach Sonnenuntergang kehrten wir zurück zum Camper, um auf dem Parkplatz auf 950 Meter Höhe zu übernachten.
Am 22. Februar gegen 10 Uhr fuhren wir vom Edge of the World Parkplatz weg auf steiniger Schotterpiste. Nach einer Abzweigung gelangten wir in ein breites Wadi Tal. Das Tal wurde zusehends grüner, mit vereinzelten Dattelpalmen und Weihrauchbäumen. Um 10 Uhr 30 erreichten wir eine Asphaltstrasse unweit Sudus.
Im Norden von Riyadh haben wir die Stadt umfahren und sind ca. 100 km zu Al Dahna Wüste gefahren, wo ich nochmals in die Dünen wollte. Trotz Beschreibung im Reiseführer war der Zugang gesperrt, da private Reiseorganisationen ihre Camps mit Quad Vermietung dort anbieten.
Der 23. Februar war Nationalfeiertag der Foundation Day. Wir fuhren nach Riyadh und konnten im Zentrum beim Nationalmuseum parken.
Anschliessend brachte uns ein Taxifahrer zum Eingangstor von Diriyah, dem Unesco Weltkulturerbe. Den ganzen Nachmittag besichtigten wir die restaurierten Lehmbauten.
Wegen dem Foundation Day waren viele Saudi mit der Familie in Diriyah.
Damit wir am Nationalfeiertag Diriyah besichtigen konnten, mussten wir in einem Restaurant buchen. Um 18 Uhr hatten wir Einlass ins Restaurant Assouline. Die Speisekarte enthielt sehr wenig Auswahl. Wir tranken 2 Flaschen Sprudelwasser, assen ein mittelmässiges Steaks, einen Cesar Salat und ein kleines Törtchen mit Dattelmus. Die Rechnung belief sich auf 45 Franken pro Person. Soll einer sagen, die Schweiz sei das teuerste Land der Erde!
Wir verliessen das Restaurant um 19 Uhr. Dank Hilfe einer Aufsicht fanden wir nach einiger Zeit ein Taxi, das uns zurück zu unserem Camper brachte.
Am 24. Februar fuhren wir nach 9 Uhr ohne Stau durch die Stadt. Am Anfang war flache, relativ eintönige Wüstengegend. Das Mittagessen war bei Jemeniten. Es war ein gutes Essen mit Huhn, Reis und einem Strauss von ganz frischen und zarten Salatblättern. Nach dem Mittagessen war die Wüste teils vorbereitet für Landwirtschaft oder teils schon grün dank intensiver Bewässerung.
Am 25. Februar fuhren wir von unserem Nachtplatz in der Wüste weiter Richtung Südwesten
Es herrschte zunehmend weniger Verkehr auf der Strasse, da wir weiter Richtung Jemen fuhren. Wir fahren durch Wüste mit vereinzelten riesigen grünen, bewässerten Landwirtschaftsfelder. Überall ist die Wüste wegen Kamelherden abgesperrt. Darum ist es nicht einfach in die Wüste zu gelangen. Einen Nachtplatz haben wir unweit der Hauptstrasse in der Wüste gefunden.
Am 26. Februar fuhren wir am Morgen noch durch die Wüste weiter Richtung Najran Ab Najran fuhren wir der Grenze mit Jemen entlang durch die Berge. Wir begegneten ganzen Kolonien von scheuen Affen mit roten Hintern. In einem Bergdorf assen wir bei Jemeniten Poulet mit Reis. Sie konnten kein Wort English.
Die Route war mühsam, aber landschaftlich sehr abwechslungsreich. In Jazan erreichten wir kurz vor Büroschluss das Ticketoffice, da wir unbedingt die Fähre auf die Insel Farasan für morgen buchen wollten. Einen Übernachtungsplatz fanden wir in der Nähe des Hafens.
Am 27. Februar mussten wir um 4 Uhr aufstehen, da wir um 5 Uhr am Hafen sein mussten. Da auf der LKW Fähre keine Passagiere zugelassen sind und Susanne nicht mit der Personenfähre mitfahren wollte, versteckte sie sich im Wohnteil. Als ich sah, dass ich mit dem Camper in den Scanner fahren muss, habe ich Susanne herausgerufen. Der Mitarbeiter beim Scanner hat zum Glück nichts gesagt. Nachher versteckte sich Susanne wieder im Wohnteil und alles verlief normal. Wir konnten auf der Fährüberfahrt im Camper normal frühstücken.
Nach Ankunft auf der Insel Farasan um 9 Uhr gingen wir zum Fischmarkt um frischen Fisch zu kaufen. Ein Saudi kaufte den Fisch für uns und schenkte uns den Fisch. Anschliessend fuhren wir zum Meer, um zu baden und etwas zu essen.
Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter zu den anderen zwei Inselarmen, verbunden mit Brücken. Ein Bewohner der Insel sagte uns, dass wegen der Nähe mit Jemen die Polizei verschärft kontrolliere und man besser nicht an Stränden übernachte, sondern sich weiter im Hinterland irgendwo verstecke. Es herrschte eine tropische Hitze von 32 Grad. Ohne Klimatisierung hätten wir es kaum ausgehalten.
Am 28. Februar erwachten wir nach einer ruhigen Nacht im Sand auf dem zweiten Inselarm. Wir fuhren zum nächsten kleinen Fischerhafen Abutoq, wo uns keiner der Fischer einen Fisch verkaufen wollte. Alle Fische werden sofort in LKW verladen und zum Hauptort Fasan transportiert.
In Fasan gingen wir zuerst zum Fischmarkt und drehten dort eine Runde. Die Wahl war schwierig, nicht sehr attraktiv. Wir kauften dann einen Tunfisch. Wir sahen Männer die eine Fischkiste herumschoben und wir fragten ob wir 2 Fische kaufen können. Sie offerierten uns die ganze Kiste Fisch (ca. 20-30 kg) für sFr. 25.–. Wir sagten, wir seien 2 Personen und können nicht so viel Fisch gebrauchen, worauf sie uns 2 Fische schenkten!
Wir fuhren darauf zur Küste, wo wir direkt am Strand parkten. Wir genossen das Bad im warmen sehr salzhaltigen Meer und gönnten uns etwas Ruhe.
Am 01. März sprangen wir zuerst ins Meer zum Schwimmen, dann frühstückten wir draussen. Die Temperatur war angenehm. Aber ab 9 Uhr wurde es wieder unerträglich heiss. Darum blieben wir den ganzen Tag im Camper mit Klimaanlage. Am Morgen konnte Karl die Abwassersiphons reinigen und die Wasserfilteranlage in Ordnung bringen. Wir organisierten unsere Reise nach Ägypten und im Camper wurde einiges besser geordnet. Es war ein nötiger Ruhetag. Vor Sonnenuntergang um 17 Uhr wurde die Hitze erträglich und wir genossen wieder das warme Meerwasser.
Es war auch der erste Tag des Ramadans und deshalb sahen wir nur die Aufsicht wortlos vorüberfahren. Wir konnten unweit bei einem Vergnügungspark duschen, dann fuhren wir zum Fischmarkt, wo wir einen ganz frischen Fisch kaufen konnten.
Den 02. März haben wir den ganzen Tag am Stand auf der Hauptinsel verbracht, gebadet und die Reise nach Aegypten organisiert. Wir fuhren zum Fährenoffice, um unsere Fähre zurück auf das Festland zu buchen. Es war etwas kompliziert, weil die Angestellten beinahe kein Englisch verstanden.
Am frühen Abend sind wir zum Fischmarkt gefahren und wollten einen Fisch kaufen. Wegen dem Ramadan waren die Fische recht teuer und wir bezweifelten ihre Frische, darum haben wir keine gekauft. Von unserem Strandplatz sind wir gegen Abend an den Hafen gefahren, legten uns früh schlafen und stellten den Wecker auf 3 Uhr.
Am 03. März weckte mich mein Schatz vor dem Wecker, sodass ich ab 3:15 in der Warteschlange stand. Dank dem hatten wir die erste Fähre erwischt, die um 3:50 abfuhr. Susanne hat wie bei der Hinfahrt im Wohnteil geschlafen und wurde geschmuggelt. Die Fähre kam um 7 Uhr und Susanne musste wegen scannen aussteigen. Es war kein Problem.
Gefrühstückt haben wir auf dem Festland, hinter dem Fährenbüro unweit des Hafens. Die Stadt war leer. Wir fuhren auf der Autobahn dem Meer entlang und die öden Strassen haben bis am Nachmittag gedauert.
Gegen Mittag erreichten wir das Asir Gebirge und wir fuhren immer bergauf, beinahe ohne Verkehr. Kleine Affen sassen am Strassenrand, manchmal waren es ganze Affenfamilien.
Am Nachmittag wurde der Verkehr immer intensiver. Die Strasse war sehr steil mit Haarnadelkurven. Kurz vor Sonnenuntergang fanden wir einen Nachtplatz.
Am 04. März verliessen wir um 8 Uhr 30 unseren Nachtplatz zwischen den Bergen mit Sicht auf den Passgipfel. Die Strasse führte uns weiter bergab. Von 1680m Höhe kamen wir nach einigen Stunden ans Meer. Alle durchfahrenen Ortschaften muteten uns an wie Geisterorte. Selten sah man jemand auf der Strasse. Am Nachmittag sahen wir wieder recht viele LKW unterwegs.
Wir fanden einen Nachtplatz in Lith am Strand. Eigentlich wollten wir am Abend in ein Restaurant zum Nachtessen. Alles war geschlossen. Wir landeten in einem miesen „take away“ Burger King mit viel Pappe eingepackt.
Am 05. März brachen wir um 10 Uhr auf. Alles war im Schlaf ausser Hilfsarbeiter aus Bangladesch, Jemen und Lastwagenfahrer. Die meisten Läden waren geschlossen oder es sassen müde Angestellte auf Stühlen davor. Wir genossen die Öde der Strasse. Gegen Mittag kamen wir in Jeddah an. Karl suchte einen Verkäufer für Michelin Reifen. Dort haben wir gefeilscht wie zwei Juden. Stufenweise kam der Preis herunter. Karl hat aber nicht sofort zugesagt.
Dann inspizierten wir den Airport für einen allfälligen Parkplatz während unserer Abwesenheit und begriffen sofort, dass wir dort wegen der Höhe nicht parken können. Auf dem Rückweg fanden wir ein Hotel unweit des Airports. Dort buchten wir eine Nacht vom 8./9. März und 18./19. März. Der Hotelbesitzer erlaubte uns während unserer Abwesenheit den Camper vor dem Hotel stehen zu lassen.
Am 06. März haben wir am Morgen einiges geordnet. Am Nachmittag sind wir zum China Markt gefahren und haben dort eine Reisetasche und Kleider für Aegypten gekauft. War alles sehr billig. Im Supermarkt nebenan kauften wir Rindfleisch aus Brasilien. Man findet selten ein anständiges Restaurant sondern nur Take Away. Die Familien sitzen abends im Parkareal auf einem ausgelegten Teppich, um ihre Esspakete auszupacken.
Am 07. März erwachten wir früh bei strahlender Sonne. Karl hat Büroarbeit zu verrichten. Heute ist Freitag plus Ramadan, da arbeiten tagsüber sehr wenige Leute.
Am Nachmittag fuhren wir zum Reifenhändler um den Preis definitiv festzulegen. Dort waren alle an Ort und Stelle samt dem Chef. Karl hat die Pneus zum gewünschten Preis bekommen. 7 Pneus haben wir bestellt und bezahlt. Am 19. März, wenn wir aus Ägypten zurück sind, werden sie montiert.
Am Abend haben wir im Camper gut gegessen. Geschnetzeltes mit Curry, Cucuma Sauce mit Coconut Milch und dem letzten Paket Stocki. Es fehlte nur der Wein!
Als wir am 08. März auf dem Parkplatz erwachten, lag extrem viel Abfall herum, da gestern Abend Freitag und zugleich Ramadan sehr viele Leute auf diesem grossen Parkplatz waren und festeten. Es kamen zwei Busse angefahren mit Arbeitern, vorwiegend aus Bangladesch, um den Abfall zusammen zu räumen.
Am 8./9. März übernachten wir im Hotel Ekono, wo wir den Camper während unserer Abwesenheit in Ägypten stehen lassen.
Am 09. März um 7 Uhr bringt uns ein Angestellter des Hotels zum Flughafen für unseren Flug nach Kairo.