Nach kurzer Fahrt waren wir am 17. Dezember an der Grenze.
Die Ausreise Kuwait dauerte eine halbe Stunde. Bei der Einreise nach Saudi-Arabien mussten wir unser Online erstelltes eVisa noch mit Fingerabdruck und Foto vervollständigen lassen. Anschliessend Zollkontrolle und Rundgang mit Drogenhund.
Beide Grenzen waren in Rekordzeit erledigt, wie wir es auf der ganzen Reise noch nie erlebt haben.
In Kafji, der ersten Ortschaft 30 km nach dem Zoll, versuchten wir eine Sim Karte und anschliessend die obligatorische Versicherung zu erwerben.
Hier erlebten wir jetzt die extreme elektronische Organisation und zentrale Kontrolle in Saudi-Arabien.
Die SIM Karte kann nur mit Fingerabdruck gekauft werden, der mit den Daten am Zoll übereinstimmt. Unsere alten Finger waren auf den kleinen Geräten bei den Händlern aber nicht lesbar, sodass wir eigentlich keine SIM Karte kaufen konnten. Nach verschiedenen Versuchen, fanden wir in einem Shop drei junge nette verschleierte schwarze Damen. Als alles mit unseren total 20 Fingern nicht klappte, hatte eine Dame, die sehr gut Englisch sprach, mit uns Erbarmen. Sie nahm alle Formalitäten auf sich und wir konnten die SIM Karte kaufen.
Nun fuhren wir zum Versicherungsbüro, um die obligatorische Versicherung abzuschliessen. Hier wurde die Telefon Nummer verlangt. Hier passte aber der Name in der zentralen Registration nicht mit meinen Daten zusammen, da die Dame im SIM Karten Büro alles über sich gemacht hatte. Die andere Lösung Fingerabdruck funktioniert nicht, da wir zu alt sind. Problem haben wir auf den folgenden Tag verschoben.
Am 18. Dezember erwachten wir bei der Tankstelle unmittelbar neben dem Versicherungsbüro. Nachdem alles mit den Fingerabdrücken misslang, schickten uns die Angestellten zum Passbüro. Diese haben Zugriff auf das zentrale Registriersystem. Sie konnten uns dann meine Identifikationsnummer ohne Fingerabdrücke geben.
Anschliessend versuchten die jungen Jemeniten, die im Versicherungsbüro arbeiteten, den ganzen Morgen die Versicherung zu erstellen – ohne Erfolg. Nach der Mittagszeit war klar warum das zentrale System die Versicherung nicht zuliess. Es war alles im Zusammenhang mit der falschen SIM Karte, Fingerabdrücken die nicht funktionierten und Eingaben die nicht gültig waren. Auch die Hilfe durch die Hotline der Versicherung hat nicht funktioniert.
Wir wussten nicht mehr wie weiter. Doch plötzlich, gegen 20 Uhr, wie ein Wunder! Einer der Jemeniten versuchte es über einen anderen Weg erneut und es gelang! Danke Euch, Thamer und Alawi vielmals, ihr seid fantastisch und habt uns effektiv geholfen!
Jetzt konnten wir ruhig bei der Tankstelle schlafen.
Am 19. Dezember fuhren wir weiter südwärts Richtung Dammam. Nördlich Dammam bogen wir zum Meer ab auf die Halbinsel Ra’s Tannurah.
Am 20. Dezember erwachen wir auf dem Parkplatz der Erholungszone.
Donnerstag – Freitagnacht sind viele Fremdarbeiter hier, die fischen. Vor dem Mittag fahren wir dann weg nach Dammam.
Am 21. Dezember fahren wir weiter über die Brücken nach Bahrain. Der Grenzübergang mit Visa, Zoll und Fahrzeugversicherung sind schnell erledigt. Die zwei Tage Bahrain kosten rund sFr. 80.- an Gebühren für Visa, Zoll, Versicherung und Strassengebühr.
In Bahrain fahren wir 40 km an die Südspitze und besichtigen die künstlichen Inseln von Durrat al Bahrain. Die Inseln sind in der Form von Hufeisen und Fisch angelegt und mit Luxusvillen und kompletter Infrastruktur ausgerüstet und bebaut. Normale Luxusvillen sind ab 1 Mio $ erhältlich. Auf einer Fischinsel sind 2 Villen, die ab 15 Mio $ verkauft wurden. Das Geld spielt auf diesem Inselstaat keine Rolle. Es ist nach Kuwait das zweitreichste Land auf der Erde. Die wichtigste Einnahmequelle ist Erdoel und Gas
Anschliessend fahren wir über Nebenstrassen zurück und besichtigen den «Tree of Life» – eine 10 m hohe und über 400 Jahre alte Akazie.
Den Nachtplatz fanden wir am Fischerhafen von Zalagg.
Am Abend feierten wir Vorweihnachten im Hotel Sofitel in Zalagg. Trotzdem ein reicher Inder das gesamte Hotel für diesen Abend gemietet hatte, konnten wir am Ende des Parkes ins griechische Restaurant. Wir essen Calamari, frischen Fisch Sea Bass und Gemüse mit einer Flasche griechischen Weisswein. Zum Schluss Cheesecake mit Schokolade dazu Kаffee und Tee. Wir hören schöne Musik, mit einem herumlaufenden Mandolinen Spieler, ein Tanzpaar, das zu englischen Weihnachtzeitsongs vor uns tanzt. Der Abend ist fantastisch und logischerweise an einem solchen Ort etwas teuer.
Am 22. Dezember fuhren wir in die Hauptstadt Manama. Dank einem Freund haben wir eine Adresse von einem Weinshop erhalten, wo wir einen Karton Weiss- und Rotwein kauften. Damit der Wein an der Grenze weniger erkannt wird, füllten wir diesen in andere Gefässe um und versteckten ihn im Camper. Alkohol ist in Saudi-Arabien streng verboten.
Am 23. Dezember fahren wir wieder zurück nach Saudi-Arabien. Der Grenzübertritt ging problemlos und wir hatten umsonst Angst gehabt wegen unserem Wein.
Wir bemerken, dass unsere SIM Karte mit dem falschen Fingerabdruck gelöscht wurde. Nach einigem Suchen gelingt es uns, eine neue zu kaufen und oh Wunder der Fingerabdruck von Karl hat funktioniert.
Am Morgen des 24 Dezember hatten wir um 8 Uhr 15 unsere erste Polizeikontrolle in Saudi-Arabien, wobei aber alles in Ordnung war.
Wir fuhren darnach los Richtung Jehuda Thumb den wir gegen 13 Uhr erreichten.
Es gab ein gutes Nachtessen mit geschmuggeltem Wein. Wir waren alleine, genossen die Stille und konnten unsere Wünsche versenden. Wir hatten Vorweihnachten am 21. Dezember im Sofitel genossen.
Am 25. Dezember, Weihnachten fuhren wir nach Al Hofuf und wollten dort den Souq besuchen. Wir waren kurz vor Ladenschluss um 13 Uhr dort und konnten einige noch offene Shops fotografieren.
Anschliessend fuhren wir zum Al Asfar Yellow Lake eine geschützte Zone. Dort erreichten wir die Düne, wo ich zuerst im Sand fest steckte. Nachdem ich den Reifendruck auf 0.8 Atü abgesenkt hatte, konnte ich über die steile Düne hochfahren. So haben wir die zwei Weihnachtstage in der Stille verbringen können.
Am 26 Dezember fuhren wir nach Aufpumpen der Reifen 350 km in Richtung Oman.
Am 27. Dezember fuhren wir die folgenden 350 km Richtung Grenze Saudi-Arabien nach Oman. Wir erreichten die Rub Al Khali Wüste. Die Landschaft wurde immer abwechslungsreicher und schöner.
Wir übernachteten zwischen zwei Dünenreihen wohin eine Piste führte. Dieser Ort wird in Zukunft nicht mehr zu erreichen sein, denn die Strasse wird durch Leitplanken versperrt.
Am 28. Dezember fuhren wir von unserem einsamen Platz in der Wüste noch die letzten 150 km bis zur Grenze Saudi-Arabien nach Oman.
Was wir in Oman erleben und wie wir den schönen Oman geniessen, könnt Ihr im nächsten Reisebericht nachlesen.