16.11.-09.12.2024 Iran

 

Am Samstag, 16. November erreichten wir am Nachmittag die Afghanisch/Iranische Grenze. Die afghanische Grenzabfertigung dauerte nur 45 Minuten.
Auf der iranischen Seite wurden wir nach der Passkontrolle mit Kuchen, Obst und Tee empfangen. Ein junger Mann befragte uns sehr geschickt. Wir verstanden sofort den Zweck des freundlichen, Empfanges um unsere politische Einstellung diplomatisch abzutasten. 
Nach der Zollabfertigung kam die Fahrzeugkontrolle und Carnet de Passage abstempeln. Nach drei Stunden war die Iranische Einreise erledigt.

Anschliessend fuhren wir nach Taybad, der ersten Ortschaft im Iran, wo wir mitten in der Stadt auf einem grossen Platz übernachteten.

Am 17. November ging Karl zu einer Bank um 100 $ Noten zu wechseln. Bei Geldautomaten werden westliche Kreditkarten nicht akzeptiert. Der Bankbeamte telefonierte einem Freund, Besitzer eines Schmuckgeschäfts, der mir die 100 Dollar in Iranische Rial (68’000’000 IRR -> 2 cm Papier!!) wechselte. Im Iran findet der Geldwechsel auf der Strasse statt und nicht in einer Bank.

Anschliessend traf Karl einen Lehrer, der etwas Englisch konnte und ihm zu einer SIM Karte verhalf. Für SIM Karte braucht es eine iranische Adresse, die der Lehrer gab. Für den Zugang zu WhatsApp, Youtube und ähnliche Programme braucht es einen VPN Tunnel, der auch im Iran funktioniert.

 

Nachdem wir am Montag, 18. November zwei neue 120 Amp Starterbatterien, eingebaut hatten, konnten wir endlich abfahren.

Wir benötigten jetzt noch Diesel, wofür eine spezielle Karte vom Staat notwendig ist. Die iranischen LKW haben alle diese Karte, die aber kontrolliert wird und erhalten so den Liter Diesel für 0.445 Rappen (kein Typfehler). Wir Touristen müssen dann bei den LKW-Fahrern betteln, damit sie uns 20, 50 oder 100 Ltr Diesel mit ihrer Karte verkaufen. Wir erhalten manchmal den Diesel gratis, meistens bezahlen wir den doppelten bis 20 mal höheren Preis, wobei 9 Rappen für uns immer noch sehr tief ist.

Nach dem Tanken wurden wir von dem Mann, der uns half zu Diesel zu kommen zum Essen mit der ganzen Familie eingeladen.


Anschliessend besuchten wir zusammen die Windmühlen aus Holz in Asbad.

 

Am 19. November fuhren wir durch eine wunderschöne Berglandschaft Richtung Qa’en – Baghestan.

 

Am 20. November Weiterfahrt Richtung Tabas durch Berglandschaften, Steppen und Palmenoasen

 

Am 21. November verliessen wie die Steinwüste zwischen den Bergen und fuhren zum Khur Salt Lake.

 

Am Nachmittag fuhren wir weiter durch bergige Landschaften bis zum Übernachtungsplatz nach Na’in.

 

Am 22. November fuhren wir nach Esfahan. Susanne hatte starke Schmerzen in der rechten Hand und den rechten Arm konnte sie beinahe nicht mehr bewegen. Gleichzeitig war auch der Blutdruck und das EKG voll mit schlechten Werten.

Als wir um 15 Uhr in Esfahan ankamen, fuhr ich gegen ihren Willen direkt zum Notfall in eine Klinik. Wir hatten grosses Glück, der Arzt umsorgte Susanne sehr gut. Susanne erhielt den ganzen Nachmittag unter Kontrolle eine Kortison Infusion, um die Entzündung im rechten Arm zu dämmen. Gleichzeitig prüfte er EKG und verschrieb Susanne zusätzliche Medikamente. Er beruhigte uns, das EKG sei nicht so schlecht, wir können weiterhin reisen, aber sollen sicherheitshalber mit dem Arzt in der Schweiz Rücksprache nehmen.

Gegen 19 Uhr konnten wir mit dem Camper weiterfahren und fanden einen Parkplatz in einem ruhigen Wohnviertel. Es dauerte nicht lange, bis eine Frau an die Tür klopfte und uns Obst brachte. Sie wollte uns zum Essen einladen. Wir hatten aber schon gekocht und versprachen nach dem Essen zum Tee zu kommen. Wir verbrachten bei dieser iranischen Familie einen lustigen Abend.

 

Den 23. und 24. November verbrachten wir mit Besichtigungen in Esfahan. Es hat praktisch keine ausländischen Touristen.

Besuch vom Imam oder Meydan-e Nasqsh-e Jahan Platz.


Südlich liegt die wunderschöne Imam Moschee oder Jame Abassi Moschee.


An der östlichen Längsseite des Platzes die Lotfullah Moschee.


 An der westlichen Längsseite der Ali-Qapu Palast.

 

Nördlich des Platzes liegt der grosse Bazar, einer der grössten und aktivsten Bazare im Iran.
Ein langer Besuch des Bazars mit einigen Käufen war die logische Folge!

 

 

 

Den 25. November verbrachten wir auf dem Parkplatz im ruhigen Wohnviertel von Esfahan. Wir arbeiteten an der Website über Afghanistan.
Die Nachbarin kam vorbei und holte unsere Wäsche zum Waschen. Da sie kein Englisch sprach, übersetzte Ihre Freundin durchs Telefon. Am Abend war die Wäsche bereit und wir konnten bei den Leuten eine Dusche nehmen.

Am späten Abend kam die Revolutionsgarde und erklärte drohend, dass wir sofort von dem Platz wegfahren müssen. Parken sei uns da nicht erlaubt. Wir waren schon im Pyjama. Susanne erklärte mit Hilfe des Übersetzungstools, sie sei krank und müsse schlafen, wir würden aber sehr früh am nächsten Morgen wegfahren, worauf sie uns in Ruhe liessen.

 

Am 26. November Wegfahrt von Esfahan Richtung Süden über Nebenstrassen nach Abarkuh. Beim Übernachtungsplatz kam die Polizei zu Fuss, da sie sich nicht getraute hineinzufahren!! Es war eine problemlose Kontrolle.

 

Am 27. November fuhren wir nach Chakchak zur Pilgerstätte der Zoroastrier.

 

Wir fuhren anschliessend Richtung Ardakan, wo ich einen Übernachtungsplatz mit gutem Internet fand. So konnte ich endlich die Homepage Afghanistan beenden und im Internet freischalten.

 

Am 28. November fuhren wir erst spät weg nach Yazd, nachdem die Homepage Afghanistan hochgeladen und freigeschaltet war. In Yazd fanden wir einen ruhigen Platz mitten in der Stadt beim Hotel Silkroad, wo wir ein super Nachtessen bekamen und auch duschen konnten. Wir besichtigten in den Abendstunden noch die Umgebung in der Stadt.

 

Am Freitag, 29. November besichtigten wir die Jame Moschee.

 

Am Samstag 30. November heuerten wir einen Taxifahrer an, da wir den Feuertempel besichtigten wollten, der am Freitag geschlossen war. Gleichzeitig zeigte uns der Taxifahrer das Monument, das die Mitte vom Iran markiert.


Um 13 Uhr verliessen wir in Yazd in Richtung Persepolis-Shiraz. Wir fanden einen schönen Nachtplatz mit 360° Aussicht in der Nähe von Abarkouh.

 

Sonntag, 01. Dezember Wegfahrt vom Aussichtspunkt in die Stadt Abarkouh. Dort suchte ich eine Reifen Garage auf, die mir die leichte Beschädigung in der Seitenwand von einem Reifen reparieren konnte.
Anschliessend erreichten wir Persepolis ,wo wir auf dem offiziellen Parkplatz übernachten konnten.

 

Am 02. Dezember besuchten wir die antike Stätte Persepolis. Da an der Kasse zuerst niemand anwesend war, entdeckten wir die Preisdifferenzen von Iranern zu ausländischen Besuchern. Die Iraner bezahlen 400’000 Rial (60 Rappen), die Touristen 3’500’000Rial (sFr 5.15), d.h. knapp 900% mehr. Für uns ist der Preis immer noch mässig.

 

Nach der Besichtigung schmierte Karl mit Fett die Kreuzgelenke am Duro und kontrollierte die Oelstände, was dringend nötig war. Auf dem geteerten Parkplatz ging das sehr gut. Am Ende des Nachmittages fuhren wir zum Gratisparkplatz am Fusse des Berges, wo eine deutsche Camper Gruppe stationiert war.

 

 

Am 03. Dezember fuhren wir von Persepolis weg nach Shiraz. Hier fanden wir mitten in der Stadt, in der Nähe der Moscheen, einen Parkplatz.

 

Am 04. Dezember besuchten wir die Moschee Nasr-ol-Molk. Um 11 Uhr morgens leuchteten die roten Fenster sagenhaft schön.

 

Am Nachmittag nahmen wir ein Taxi und besuchten den Eram Garten, eine Unesco Sehenswürdigkeit, doch war der Garten keinen Besuch wert, denn alle Rosen waren beinahe schon verblüht.

 

Es folgte der Besuch des Hafis Grabes, deren Besuch sich eigentlich nicht lohnte.

 

Am 05. Dezember verliessen wir Shiraz und fuhren Richtung Westen durch die Berge. Am Abend fanden wir einen Übernachtungsplatz mit einem atemberaubenden Blick auf die gegenüber emporragenden Berge.

 

Am 06. Dezember erwachten wir in der herrlichen Landschaft bei den ersten Sonnenstrahlen

 

Wir fuhren durch die abwechslungsreiche Berglandschaft nach Dalaki, Borazjan und erreichten Bushehr

 


In Bushehr trafen wir Farshid, den Bäcker  der in der App IOverlander aufgeführt ist. Er zeigte uns seine moderne, gut organisierte Bäckerei und verwöhnte uns mit seinem aussergewöhnlichen Brot, Cappuccino und speziellem Kräutertee. Er spricht sehr gut Englisch und ist absolut charmant. Wir durften vor seiner Bäckerei, in einem ruhigen Viertel gelegen, übernachten. Seine Bäckerei ein ist ein Ziel für jeden Langzeitreisenden, der wieder einmal gerne normales Brot essen möchte!

 

Am 07. Dezember beschenkte uns Farshin noch mit zwei frischen Broten – danke dir vielmals. Anschliessend fuhren wie dem Persischen Golf entlang.

 

Am Strand von Emam Hasan fanden wir einen Übernachtungsplatz. Kaum angekommen wurden wir von einer Familie zum Fischessen eingeladen. Der Sonnenuntergang hier am Strand war wunderbar.

 

Am 08. Dezember bleiben wir den ganzen Tag an der Strandpromenade von Emam (Imam) Hasan für Büroarbeiten. Ein Spaziergang am Morgen zu den Fischern, wo wir einen in der letzten Nacht gefangenen Fisch gekauft haben wird am Abend gegrillt und gegessen.

 

 

Montag 09. Dezember fuhren wir durch flache Sandebenen dem Persischen Golf entlang. Über Deylam – Mahshahr – Abadan erreichen wir Khorramshahr ca. 20 km vor der Grenze zum Iraq.

 

Unser Eindruck vom Iran ist sehr gut. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Wir wurden mehrere Male von unbekannten Leuten, die oft kein Englisch sprachen, zum Essen eingeladen. Auch die Kontrollen durch die Polizei und Sicherheitsdienste verliefen problemlos.

 

Wie geht die Reise weiter:
Viele von Euch haben sich sicher schon gefragt, was wir nach dem Iran unternehmen und wann wir nach Hause zurückehren. Alles war etwas unsicher wegen der Gesundheit von Susanne nach Afghanistan bis wir im Spital in Esfahan waren und ebenfalls grünes Licht vom Herzspezialist in Zürich erhalten haben. Jetzt ist aber klar, wir können die Reise fortsetzen und den Winter an der Wärme verbringen.

Wir übernachten jetzt 20 km vor der Grenze in den Iraq.  Wir werden morgen 10. Dezember in den Iraq einreisen und das kurze Stück Iraq durchfahren. Anschliessend werden wir durch Kuwait nach Saudi-Arabien reisen. Wir haben ein Visum für Saudi-Arabien mit mehreren Ein- und Ausreisen. Dies ermöglicht uns die kleinen Staaten am Persischen Golf zu besuchen. Ganz sicher haben wir auf dem Programm im Oman zu baden. Der genaue Rückreiseweg ist noch von der politischen Situation abhängig, wird aber voraussichtlich durch Saudi-Arabien – Iraq – (Bagdad) – Iran – (Tehran) – Täbris – Armenien – Türkei – Griechenland – Italien erfolgen.
Was wir erleben und wo die Reise durchgeht könnt ihr wie immer auf unserer Hompage miterleben.

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