13.07.-25.07.2024 Usbekistan

Wir passierten zuerst die kasachische Ausreise und anschliessend die Einreise Usbekistan, die etwas komplizierter war. Wir brauchten für die Formalitäten mehr als drei Stunden, konnten aber an Ort und Stelle die Autoversicherung erledigen und eine SIM Karte kaufen und sie initialisieren lassen.

Die erste Nacht verbrachten wir unweit der Grenze.

 

Auf der A360, die Hauptstrasse, ist nur Loch mit etwas Teer. Mehr als 20/30 km/h liegen ganz selten drin. Wir wollen bis Jasliq fahren und von dort an den Aralsee. Während der Mittagspause hat kurzer, starker Regen eingesetzt. Da der Himmel aber stark bewölkt war, habe ich mich entschlossen die 5 km zurück auf die löchrige Teerstrasse zu fahren. Auf diesem durchweichten Fesch-Fesch ist fahren wie auf Schmierseife, das Reifenprofil war sofort gefüllt und der Duro schleuderte sofort.

Wir fuhren den ganzen Nachmittag bei bedecktem Himmel aber nur wenig Regen noch ca. 60 km auf der löchrigen A360 weiter bevor wir auf eine Piste Richtung Aralsee abbogen und dann die Nacht dort verbrachten.

 

Am folgenden Morgen, 15. Juli starten wir Richtung Aralsee. Die Piste war relativ gut zum befahren und die Orientierung einfach.

 

Wir standen plötzlich auf einem Hochplateau mit einer atemberaubenden Sicht in die Tiefe auf den Aralsee. Auf dem einstigen Seegrund, eine gespenstische Landschaft.

 

Eine steile Piste führte nach unten zum Jurtencamp. Hier erfuhren wir, dass man über den alten Seegrund auf einer Piste die 130 km nach Muynak fahren kann. Wir fuhren auf durchfurchten, bald harten, bald matschigen Lehmsalzpisten mit 10/20 km/h. Da es wieder mit leichtem Regen begonnen hat, fuhren wir ohne Pause durch, denn ich wollte auf keinen Fall in dieser Gegend übernachten.

 

Am Ende des Tages erreichten wir Erdgasfelder. Es herrschte ein reger Verkehr. Die vielen Lastwagen windeten sich durch diese Piste möglichst die harte Lehm, Salz Krater und Furchen vermeidend. Etwa 28 Km vor Muynak hielten wir am Pistenrand für die Nacht an.


Am folgenden Morgen, 16.Juli Weiterfahrt nach Muynak, wobei sich die Piste langsam besserte.

 

Wir erreichen Muynak, wo wir die gestrandeten Schiffswrack besichtigten.

 

Wir fuhren weiter nach Kungrad, in der Hoffnung dort die Registration zu erledigen, so wie es uns der Zöllner bei der Einreise erklärt hatte. In Usbekistan muss man sich innerhalb von 3 Tagen anmelden. Es stellte sich heraus, dass man sich alle drei Tage in einem Hotel registrieren lassen muss, wenn man mehr als drei Tage in derselben Provinz bleibt. Wir fanden dann ein Hotel, wo wir unser Problem lösten. Der Hotelbesitzer war sehr freundlich und hilfsbereit.

Durch die Hotellady mit der Susanne ein langes Gespräch führte, erfuhren wir, dass 70 % der Bevölkerung im Jahre 1987 wegen der Umweltkatastrophe wegzog. Die Austrocknung des Aralsees ist eine der grössten von Menschen durchgeführte Umweltkatastrophe. Es war unmöglich geworden die frühere Agrikultur weiter zu betreiben.

Vor sieben Jahren hat aber die Umweltkatastrophe einer neuen Einkunft Platz gemacht. Unter dem ausgetrockneten Aralsee sind unzählige Gasfelder entdeckt worden.  Die übriggebliebene 30 Prozent der Bevölkerung ist voll beschäftigt.

 

Am 17. Juli fuhren wir weiter nach Nukus. Dort konnten wir erstmals Diesel finden, denn praktisch alle PKW und auch die LKW fahren mit Gas. Ungefähr 98% der PKW sind Chevrolet die in einer Joint-Venture Fabrik mit USA in Usbekistan hergestellt und zu 100% mit Gas betrieben werden.

Über eine holprige, löchrige, schlecht unterhaltene Strasse fuhren wir nach  Xiva. Die Gegend ist wunderbar grün mit vielen Reisfeldern und Landwirtschaft.

 

Am 18. Juli besichtigten wir die Stadt Xiva.

 

Dort herrschte Vollbetrieb mit Vorbereitungen zum Empfang der Präsidenten von Usbekistans und Kirgistans. Das Volk war in lokalen Trachten mit Gesang, Musik, Volkstanz unterwegs, eine einmalige Atmosphäre.

 

Am folgenden Tag, 19. Juli verliessen Xiva und fuhren nach Buchara das wir am 20. Juli erreichten. Die Strecke war am Anfang sehr grün mit viel Landwirtschaft, Ackerbau, Obstplantagen und sogar Trauben.

 

Am folgenden Tag 21. Juli besuchten wir die Sehenswürdigkeiten in Buchara mit einem Elektromobilfahrer. Die Sehenswürdigkeiten sind in Buchara teilweise voneinander recht weit entfernt. Dies vor allem das Samaniden Mausoleum aus dem 10. Jahrhundert, das Ismail Samani als Begräbnisstätte für seine Familie bestellt hatte.  Dann ebenso recht weit entfernt das Labi Hauz, die damalige Wasserversorgung, die Lebensquelle Bucharas, aber leider auch Quelle von Krankheiten, denn das Wasser verbreitete einen bestimmten parasitären Wurm.

 

Den Besuch liessen wir gegen Mittag bewenden, denn es herrschte eine unerträgliche Hitze. Wir beschlossen noch am Nachmittag weiterzufahren und fanden ca 200 Km vor Samarkand einen Standplatz für die Nacht.

 

Am 22. Juli in Samarkand fanden wir Dank eines russisch sprachigen Usbeken, einen ruhigen Stellplatz mitten in der Stadt. Anschliessend besichtigten wir Gur Emir und den Ragistan Platz

 

Nach dem Nachessen im Viertel Ragistan, schauten wir die Licht- und Musikshow vor den Medrese Ragistan.

 

Auf dem Heimweg kamen wir bei Tamerlans Grab vorbei. Wir kamen ins Gespräch mit dem Wächter, der uns für 40 000 Sum (Fr. 3.00) pro Nase hineinliess. Wir spazierten alleine im Mausoleum. Alles war hell beleuchtet. Das Gold funkelte, die Grabesstille hatte etwas besinnliches.

 

Am 23. Juli besichtigten wir die nochmals die Medrese auf dem Ragistan. Es sind deren drei wichtige. Eine grosse Rolle spielte der Enkel von Timur, auch Tamerlan genannt. Der Enkel förderte Wissenschaften, vor allem Mathematik und Astronomie. Er brachte Samarkand zu einer Blütezeit.

 

 

Nach der Besichtigung der Medrese gingen wir zu Fuss zum Bazar. Die Preise sind im Vergleich zu denjenigen im übrigen Land sehr hoch, aber umgerechnet in unsere Währungen ist es immer noch recht billig.
Den Nachmittag verbrachten wir im angenehmen Camper dank Klimaanlage.

 

Wir werden morgen 25. Juli Usbekistan verlassen und in Tadschikistan einreisen. Wie wir dort die extreme Bergwelt erleben könnt Ihr im nächsten Reisebericht nachlesen.

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