Etwa 60 km nach der Grenze hielten wir für die Nacht am Rande einer Naturstrasse an. In der Nacht hatte es gewitterhaft geregnet.
Am nächsten Morgen 12. August fuhren wir recht früh weiter. Wir kamen über Kegen zu den Charyn Canyons und ab Shelek auf die Autobahn nach Alma Ata.
In Alma Ata gerieten wir in das Verkehrsgemenge mit Gehupe von allen Seiten. Die Leute machten einen gestressten, nicht sehr fröhlichen Eindruck, was für eine Grossstadt typisch ist, waren wir uns nicht mehr gewohnt. Darum beschlossen wir, dort nicht mehr als nötig zu verweilen. Sim Karte aufladen, Geld aus dem Automaten holen und Rubel kaufen, damit haben wir es bewenden lassen. Die Nacht haben wir im Aussenviertel Zheltoksan unweit des Flughafens in einer Grünzone aber Anflugschneise verbracht.
Am nächsten Tag, den 13. August ging es weiter auf der Autobahn. Wie wir als Touristen die Maut bezahlen können, ist aber nicht gelöst. Es gibt eine Internetseite, die nur russisch und kasachisch geschrieben ist. Zudem benötigt man ein Bankkonto der kasachischen Bank Kaspi.kz.
Beim grossen See Qapshagai haben wir kurz die Autobahn verlassen, um in diesem See zu schwimmen. Der See gleicht mit seiner Weite ohne Ufersicht einem Meer. Der Wind peitscht hohe Wellen. Schwimmen kann man kaum. Das Wasser ist angenehm warm. Das einzig unangenehme sind die angehäuften Müllberge am Strand.
Am 14. August ging es auf der der A3 zügig weiter, da gute Asphaltstrasse und nur wenige Baustellen. Am Ende des Tages erreichten wir den Sassygköl See. Er ist umgeben von Sumpf. Das Seeufer ist unnahbar, bewachsen mit Gestrüpp und Schilf. Schwimmen darin ist unmöglich. Der See liegt vor uns wunderschön, einsam und verlassen.
Der Sonnenaufgang ist um 4:30 Uhr, sodass wir auch am 15. August früh wegfuhren. Auf der Autobahn A3 fuhren wir über eine Brücke auf die andere Seite der Eisenbahn. Hier wird die Seidenstrasse als Seidenbahn durch die Chinesen ausgebaut auf Doppelspur. Vorwiegend für den Güterverkehr, aber am folgenden Tag haben wir sehr früh auch einen Schlafwagenzug und einen Reisezug ähnlich Talgo gesehen.
Die Strasse wird ebenfalls durch die Chinesen entsprechend ausgebaut in sehr guter Qualität.
Irgendwann wurde die A3 viel schlechter, mit zahlreichen Baustellen und Umfahrungsschotterpisten. Wir befanden uns andauernd im Staub, wegen der vielen entgegenkommenden Lastwagen, worunter vor allem chinesische Shacman LKW.
Um uns waren weite Steppen, so wie man sich Zentralasien im Bilderbuch vorstellt.
Unterwegs fand Karl endlich eine langersehnte Rampe fürs Abschmieren seiner Kardanwellen und Kontrollieren der Öle im Antriebstrang.
Während dieser Zeit unterhielt Susanne sich mit einem Kasachen, der ebenfalls auf die Rampe wollte. Er erzählte ihr, die Chinesen besässen in der Gegend eine Zementfabrik, er habe dort gearbeitet und für 2 Wochen 100’000 Tenge (300 $) verdient. Damit könne man aber kaum überleben.
Am Abend erreichten wir Semei, eine recht grosse Stadt, deren Betretung während der Sovjetzeit wegen Atomversuchen verboten war. Heute sei keine Gefahr wegen Strahlung wird erzählt. Wir haben keinen Geigenzähler dabei!
Wir haben dann ca. 25 km ausserhalb der Stadt am Waldrand übernachtet.
Wir haben Kasachstan zügig und problemlos durchfahren, da wir möglichst schnell in die Mongolei möchten. Wir werden heute noch in Russland einreisen und relativ schnell durchfahren.