Nach der teilweise rauen Abfahrt vom Kizil Art Pass (4348 m) erreichten wir den Zoll um 19 Uhr, der um diese Zeit geschlossen hat. Karl läutete am Tor und der Wachmann holte darauf die zuständigen Beamten. Alles wurde sehr rasch erledigt und wir konnten nach 30 Minuten schon wieder weiterfahren.
Ungefähr 20 km nach dem kirgisischen Zoll vor der Ortschaft Say Tash war unser Übernachtungsplatz. Sary Tash ist die Abzweigung zur Grenze mit China für Nicht Chinesen.
Am folgenden Tag, 05. August fahren wir auf guter Strasse nach Osch. Es ging über einen Taldyk Pass von 3608 M.
Der Verkehr war relativ intensiv durch die vielen chinesischen Lastwagen Shacsman – chinesische Kopie von MAN LKW! Die Landschaft war abwechslungsreich, grün und nach den vielen Bergstrecken eine Augenweide.
Am Ende des Morgens erreichten wir Osch. Wir fanden mit etwas Glück einen Bankomaten und einen Sim Kartenverkäufer. Auf Internet haben wir anschliessend das Hotel Nuru gefunden, ein renoviertes ehemaliges Sovjethotel mit Schwimmbad und Privatparkplatz nebenan. Übernachtung 2 Nächte, Parkplatz, Frühstück und unseren Wäschesack Inhalt gewaschen und getrocknet alles für SFR. 88.97.
Am folgenden Tag besuchten wir den Bazar und die Sehenswürdigkeit UNESCO Weltkulturerbe Sulajman Too mit seinem Museum. Vermutet wird gemäss den dortigen Ausgrabungen, dass sich dort bereits in vorchristlicher Zeit eine heilige Stätte befand.
Am 7. August zogen wir wieder los. Es ging in Richtung Ozgön, Jalal Abad. Auf guter Strasse fuhren wir durch viele Dörfer.
Am folgenden Tag, 08. August, nach der Abzweigung, die auf den Koldama Pass von 3080 M führt begann die Schotterpiste. Es ging auf und ab mit scharfen Kurven bei Wasserbächen und engen Strassen durch die Dörfer. Wir fuhren durch atemberaubende, grüne Landschaft mit Landwirtschaft und Viehwirtschaft an den steilsten Hängen.
Der Koldama Pass ist eine sehr schöne Strecke mit einmaligen Ausblicken ins Tal. Er ist aber nur im Sommer während ungefähr 3 Monaten befahrbar und bei Regenfällen sicher gesperrt.
Die Talfahrt war relativ mühsam, da die Piste steil und eng war. Zudem war viel Gegenverkehr von Lastwagen die mit Vieh beladenen waren. Wir waren wieder einmal in eine ganz andere Welt versetzt. Die Welt der grosszügigen grünen Alpen sehr schönen Ausblicken ins Tal. Statt Hütten bemerkten wir vor allem Jurten.
Am Freitag, den 9. August fuhren wir weiter in Richtung Kazarman. Ab Kekirim war die Strasse alphaltiert und recht gut. Wir erreichten Kara Su und Aral. Dann ging es auf den Kyzyl Juldyz Pass 2724 m. Auf einer sehr guten Strasse, dem Nord-Süd Highway ging es auf- und abwärts, doch besteht dort Steinschlaggefahr. Ab und zu sind die Steinmassen so gross, dass man sie umfahren muss was die Strasse recht gefährlich gestaltet.
Gegen Ende des Nachmittags erreichten wir den Ysik Kol See und fanden einen Platz für die Nacht unweit des Seeufers: N 42.31434, O 76.3000086. Wir trafen dort Stefan und Susanne aus dem Zürich Oberland.
Stefan half mir am nächsten Morgen das Problem der zwei losen Schrauben zwischen Wohnteil und Überrollbügel zu lösen.
Wir wären gerne noch länger in Kirgistan geblieben. Doch die Zeit drängt, wenn wir noch vor Herbst von der Mongolei profitieren wollen. Wir fahren desshalb am 10.August von diesem schönen Platz am See weg nach Karakol. Es ist die viertgrösste Stadt in Kirgistan und ist zum Zentrum der jungen Bergsteiger, Wanderer, Trecker geworden.
Der letzte Tag in Kirgistan, Sonntag, den 11. August überraschte uns ein sehr starker Regen in Karakol. Wir fahren zum östlichen Grenzübergang an der E11. Es ging über eine bald gute, bald schlechte Strasse bis zur Passauffahrt. Dann eine raue Piste mit grossen Steinen und grobem Geröll.
Erstaunlich ist, dass die kirgisischen Alpen auch auf 2000 M Höhe noch mit Bäumen bewachsen sind. Erst ab 2200 verschwinden sie, doch die Alpen sind immer wie mit grünen Teppichen belegt.
Der Grenzübergang nach Kasachstan war problemlos.
Kirgistan hat uns sehr gut gefallen und hat etwas von der Schweiz, doch gibt es in Kirgistan unerhört weite Hochebenen und Täler wie wir sie nicht kennen. Die Berge sind mächtiger und höher.
Wir wollten ursprünglich länger in Kirgistan bleiben, aber wir haben realisiert, dass wir in der Mongolei bzw. Russland auf der Rückfahrt vermutlich ein Problem mit der Jahreszeit erhalten sofern wir uns nicht etwas beeilen.