25. Juli – 31. Juli 2019

Gesamtstrecke: 872.27 km
Maximale Höhe: 184 m
Minimale Höhe: -9 m

Polen

Am 25. Juli 2019 fuhren wir weiter und reisten in Polen ein. Da wir unbedingt in der Ostsee baden wollten, suchten wir uns in Kolobrzeg einen Camping möglichst nahe am Meer. Wir waren froh, uns am Ende des Tages von schäumenden Wellen hin und her schaukeln zu lassen.

Damit wir immer wieder Bademöglichkeiten hatten, wollte ich möglichst nahe dem Meer entlang fahren. Über schmale Strässchen, teilweise Radwege und Pisten ging es Ostwärts.

Die Piste wurde dann eng, ging zwischen Bäumen durch und war voller aufgeweichter Furchen und Löchern.

Plötzlich standen wir vor einer Tafel „Militärzone – Lebensgefahr“. Wir wendeten und fuhren etwas zurück – natürlich nicht mehr bis in die Schlammlöcher. Aber immer wieder standen wir vor einer neuen Tafel „Militärzone“. Als ich dann eine Militärpiste die ostwärts lief erreichte, habe ich mich entschlossen das Militärgelände ostwärts zu verlassen. Nach ca. 10 km standen wir dann vor einer bewachten Schranke, wo auf der andern Seite das öffentliche Gebiet war. Der Uniformierte erklärte uns im Befehlston, nach Rücksprache mit seinem Vorgesetzten, er dürfe uns nicht hinauslassen, wir müssen das Militärgebiet am selben Ort verlassen, wo wir eingefahren sind. Es sei alles mit Video überwacht.

Da wir keine andere Möglichkeit hatten, wendeten wir. Ich wusste aber, dass ich durch die Schlammlöcher nicht zurück kann. Ich habe mir bei der Hinfahrt, in einer Kurve im Schlammloch, beinahe an einem Baumstamm die linke Seite des Wohnteils aufgerissen. Etwas weiter fand ich unverhofft einen neuen Weg, der sich aber als Zufahrt für kleine Allradfahrzeuge und Quads für die Jäger herausstellte.

 

Endlich wurde das Grüngeäst lichter und wir fanden neben einem goldgelben Kornfeld einen Übernachtungsplatz. Jetzt waren wir sicher, dass wir ausserhalb der Militärzone waren.

Die Hauptstrassen in Polen sind teilweise eng, mit vielen Baustellen. Die Polen überholen überall. Durchgezogene Linien und Rotlichter bei Baustellen werden nur als Empfehlung empfunden!!

Aus diesem Grund fahren wir sofern möglich die kleinen Strassen, holprige Landwirtschaftswege oder Pisten die weniger gefährlich sind, aber die dann andere Probleme bringen – siehe Beispiel Militärgebiet.

 

 

Am Ende des Tages gelangten wir nach Chlapowo, ein Kurort an der baltischen Küste etwa 80 Km von Danzig entfernt. Der Ort befindet sich auf einer steilen hohen Düne, wo man über mindestens 200 Treppenstufen das Meer erreicht. Hotels, Campingplätze waren komplett überfüllt mit polnischen Grossfamilien, trotzdem alles so teuer war wie in Westeuropa. Wir fanden dann etwas ausserhalb einen Parkplatz im Grünen.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Danzig, wo wir mitten in der Altstadt einen Parkplatz fanden trotz Dominikanermarkt (https://www.polish-online.com/polen/staedte/danzig-dominikanermarkt.php), einem der grössten Volksfeste in Polen.

Wir besichtigten die Altstadt und liessen uns durch die Marktstände treiben.

Nach zwei Stunden fuhren wir nach Elblag weiter wo wir bei der Bootsanlegestelle campierten.
Am folgenden Tag unternahmen wir eine Schifffahrt durch den oberländischen Kanal von Elblag nach Buczyniec.

Die Schifffahrt geht durch den Druzno See, der 10 cm über Meeresspiegel liegt und eine mittlere Tiefe von 1.2 m ausweist. Es ist ein Naturschutzgebiet mit über 180 Vogelarten.

Darauf werden die 99m Höhenunterschied mittels 5 Rollbergen statt Schleusen überwunden. Die Schiffe werden auf Schienenwagen, die ähnlich wie Standseilbahnen funktionieren, über Land gezogen (http://www.zegluga.com.pl/ofirmie/geschichte-2.html). Es ist eine einzigartig raffinierte Konstruktion, die es nirgends gibt und heute als Touristenattraktion gilt.

Am folgenden Tag besichtigten wir Hitlers Wolfsschanze, sein Stabsquartier während des 2. Weltkrieges. Hier werden nicht unterhaltene Ruinen und Betontrümmer auf grandiose Art extrem touristisch vermarktet.

 

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