05. Juli – 24. Juli 2019

Die ersten 1500 km fehlen auf derfolgenden GPS-Strecke. Ich hatte Probleme mit dem Navi, sodass diese Daten irrtümlicherweise gelöscht wurden.

Gesamtstrecke: 493.83 km
Maximale Höhe: 219 m
Minimale Höhe: -17 m

Durch Deutschland bis an die Ostsee

Endlich ist hoffentlich alles eingepackt und sauber abgeschlossen. Wir fahren zu meinem Bruder Noldi und seiner Partnerin Erika. Bei der Fahrt zum Grillieren, bemerke ich aber, dass der Duro nicht korrekt läuft. Nach einem Telefon mit unserer sehr guten Durowerkstätte, wird entschieden, dass wir am Samstag nach dem Grillieren noch nach Waldshut zu Andreas fahren. Dort stellt sich heraus, dass der Turbolader nicht korrekt arbeitet und dieser ausgewechselt werden muss.

Anschliessend fahren wir Richtung Bodensee – Bayern weiter. Über Kaufbeuren (Trophy-Tec) wo wir die Navigation aktualisierten, erreichten wir entlang endloser Weizenfelder nach einer anstrengenden Fahrt am 09. Juli Bayreuth, wo uns die Thermen die nötige Entspannung im Wasser boten.

 

Am folgenden Tag fuhren wir nach  Colditz in der ehemaligen DDR, eigentlich ein Kaff, jedoch bekannt durch eine britische Fernsehserie von 2005, der die Flucht von britischen Offizieren zeigt, die von den Nazi im Schloss Colditz gefangen gehalten wurden. Durch einen Gang, den sie heimlich gegraben hatten, konnten sie die Flucht ergreifen, um wieder nach England zurückzukehren.

Auf dem Stellplatz besuchen uns zwei ehemalige DDR Bürger aus Colditz. Der erste besass ein herrschaftlich neu renoviertes Haus gegenüber des Stellplatzes. Er wollte wissen, was uns nach Colditz brachte und wie wir den Stellplatz fänden. Er hatte sich nämlich bei der örtlichen Gemeinderegierung für den Camping Stellplatz eingesetzt. Er war zu DDR Zeiten Chef des Leipziger  Busverkehrs und hatte sich sichtlich recht gut in der neuen Ordnung eingelebt. Der zweite Besucher erklärte uns, es werde in den neuen Bundesländern nur noch konsumiert und nicht gross produziert. Ihm sei bei seiner Camping Fahrt durch die Schweiz aufgefallen, dass es überall kleinere Betriebe vorhanden seien. Das gebe es in Sachsen nicht mehr, versicherte er uns.

 

Am nächsten Tag fuhren wir  weiter nach Dresden. Die Fahrt führte uns über holprige, steinige, von Kirschbäumen gesäumten, enge Strassen.  Als wir die mit Kirschen behangenen Bäume sahen, konnten wir nicht umhin jene zu pflücken. Sie waren so süss wie man sie in den Läden nicht mehr findet. Karl parkte das Fahrzeug unter einem Kirschbaum, stieg aufs Dach. Ich reichte durchs Dachfenster eine grosse Schüssel und im Nu war sie voll.

 

Auf der Fahrt sahen wir unendlich weite gelbe Kornfelder und riesige Kornsilos. Der Osten Deutschlands macht den Eindruck einer riesigen Kornkammer.

 

Ansichten und Eindrücke von unserer Weiterfahrt duch Ostdeutschland. Teilweise sehr gepflegte Häuser, vieles im Umbau aber auch einiges verlottert…

 

 

Wir besuchten die Meissner Kathedrale, Altstadt und die Porzellan Manufaktur https://www.erlebniswelt-meissen.com/

 

In Dresden fanden wir einen Stellplatz unweit der Altstadt. Es regnete sozusagen den ganzen Tag. Die Schönheit der Bauten überwältigte uns, da die gesamte Altstadt einem Museum ähnelt.

Begeistert und nicht eingeschüchtert durch die Regengüsse, buchten wir für den Abend Eintrittskarten für die Dresdner Schlössernacht. Das Fest fand in einem Park  mit drei Schlössern an der Elbe statt. Rundum tönte Musik von zahlreichen Orchestern und überall Imbiss und Getränke Stände.

Der Höhepunkt des Abends war das Feuerwerk über der Elbe und ein Lichtspiel an der Frontfassade des Albrecht Schlosses.

 

Auf der Weiterfahrt erreichten wir Leipzig. Wir parkten weit ausserhalb der Stadt, da mit Autos ohne grünen Umweltkleber der Besuch nicht möglich ist. Wir fragten dann eine Frau wie wir mit dem ÖV in die Stadt fahren könnten. Sie nahm uns dann mit ihrem Auto mit und erzählte uns vieles über die politische Situation in Sachsen. Dresden sei überwiegend rechtsextrem mit unzufriedenen Leuten im Unterschied zu Leipzig, eine wirtschaftliche Metropole.

Durch die Altstadt  schlendernd, standen wir unversehens vor dem Auerbach Keller aus Goethes Faust und wir sahen die Statue „Faust und Mephisto“. Glücklicherweise fanden wir im überfüllten Saal recht bald einen Tisch.

 

 Nach dem Essen spazierten wir zum historisch anmutenden Bahnhof, der für den Bahnverkehr nach den Ankunft und Abfahrt Tafeln viel zu gross ist.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Weimar. Unterwegs bei der Durchfahrt von Weissenfels beim Einkaufen, sprach uns ein junger Mann an. Er war der Pastor von Weissenfels und lud uns ein, seine Kirche zu besuchen. Die Kirche war ein Bau von 1927 mit wunderschönen  Art Deco Glasfenstern, Jesu Gleichnisse darstellend.

 

Der Pastor sagte uns, es gebe in Weissenfels recht viel Armut, materielle wie seelisch-geistige. Er gab uns noch eine interessante Information bezüglich der vergammelten Immobilien. Es sei schlimmer damit bestellt als zu DDR Zeiten, denn ausländische Konsortien kauften Gebäude mit Spekulationsabsicht.

 

Gegen Abend trafen wir in Weimar ein. Auch dort fanden wir einen Stellplatz unweit des Stadtzentrums. Kaum hatten wir dort parkiert, trafen wir auf Marion und Jürgen, die wir vor 2 Jahren in der Schweiz an einem Camper Treffen gesehen hatten.
Am folgenden Tag besichtigten wir Weimar mit dem Goethe-Schiller Denkmal, Theater und Goethe Haus.

 

Die Fahrt führte uns weiter in Richtung Nord Osten durch die märkische Seeplatte, über holprige Sandwege abwechselnd mit Kopfsteinpflaster. Rattern und Schütteln hielten uns wach.

Eine einfache motorlosen Fähre nur durch den Wasserdruck des Stromes getrieben brachte uns über die Elbe.

Schloss Dornburg wo wir vorbeifuhren erinnerte an Katharina die Grosse die dort teilweise ihre Kindheit verbrachte.

Es ging weiter durch Pommern an zahlreichen Kornfeldern vorbei bis zur Ostseeküste. Hier einige der Eindrücke und verschiedene Ansichten von Pommern.

 

Wir erreichten Wolgast ca. 40 km vor der polnischen Grenze. Als wir nach dem Einkaufen weiterfahren wollten, ratterte das Fahrzeug so schrecklich, dass wir den Motor sofort abstellen mussten. Karl kroch unter das Fahrzeug und stellte fest, dass ein Teil des Antriebstranges (Wandlerlagerung) gebrochen war.

Die ADAC Pannenhilfe schleppte uns in eine Garage ab und wir erhielten kostenlos ein Mietauto. Zum Glück erreichten wir noch unsere Werkstätte in Waldshut am Samstagnachmittag, so konnte die Organisation der Ersatzteile noch vorbereitet werden – Andreas nochmals vielen Dank für Deine Hilfe und Einsatz.

Am Sonntag, 21 Juli fuhren wir mit unserem Mietfahrzeug nach Peennemünde. Wir besuchten das Kraftwerk und Raketen Startgelände, wo die Nazi, mit Werner von Braun als Vorläufer, der modernen Raumfahrt den Weg öffneten.

 

Das Wetter war herrlich, endlich wieder sommerlich warm, sodass wir auf der Rückfahrt das erste Bad im sauberen Salzwasser der Ostsee genossen.

Nach Absprache mit dem Garagisten am Montag, sandte uns Andreas das Ersatzteil per DHL Express. Für uns war dies der Wartetag und wir fuhren nach Swinemünde in Polen in der Absicht unsere Wäsche zu waschen, denn in Wolgast gab es keine Möglichkeit dies zu erledigen. Auch in Polen brauchten wir ungefähr 3 Std mit vielem Herumfragen, bis wir endlich eine Waschmaschine und einen Trockner gefunden hatten in einem dunklen Hauseingang in einem Hinterhof.

Die neue Wandlerlagerung kam wie geplant am Dienstag an. Der Besitzer der Garage hatte uns versprochen  die Grube und einen Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Dies war aber nicht möglich, da immer noch eine defekte Landmaschine auf der Grube stand.

Am Mittwoch war dann die Grube frei für den Duro, aber der Besitzer hatte keinen freien Mitarbeiter den er Karl zur Verfügung zu stellen konnte. So reparierte Karl das meiste selbst aber wenn er Hilfe brauchte, konnte er dem Arbeiter rufen. Am Abend, nach 10 Stunden Arbeit, war dann alles montiert und der Antrieb funktionierte wieder, wobei noch nicht ganz einwandfrei, aber wir konnten wieder fahren.

Am folgenden Morgen, 25.Juli fuhren wir nach Abgabe des Mietfahrzeuges weiter nach Polen. Was wir auf unserer Weiterfahrt alles erlebten, erfährt Ihr im nächsten Bericht!

 

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