Hinreise

Die letzten Aufräum- und Packarbeiten hatten wir unterschätzt, und so wurde auch die letzte Nacht vor unserer endgültigen Abreise noch sehr, sehr kurz. Am Dienstag, 23. September, war dann bei uns Tagwache zwischen 4 und 5 Uhr, und liebe Nachbarn brachten uns mit der voluminösen Hundebox zum Bahnhof Schwerzenbach, wo uns die S9 um 7.17 Uhr nach Zürich brachte. Dort konnten wir ohne Hetze mit Hilfe eines Gepäck-Rollis und dank Lift den Perron zum ICE nach Mannheim gut erreichen und von dort umsteigen nach Frankfurt-Flughafen, Ankunft etwas nach 12 Uhr. Diese Reise verbrachten wir natürlich oft schlafend oder schlummernd!

Etwas wacher wurden dann unsere Lebensgeister im Flughafengbäude Frankfurt. Beim Schalter der „Condor“- Fluglinie konnten wir mal unsere Reisetasche aufgeben; für Larissa erhielten wir als letzten Abgabetermin 15 Uhr. Nachdem Karl die Box mit vielen feinen Gutzlis versehen hatte, ging Larissa furchtlos rein. Auch als die kleine Gittertür hinter ihr geschlosssen wurde, verhielt sie sich ruhig, denn wir hatten ja diese Box zu Hause schon monatelang aufgestellt gehabt. Mit einem Schubkarren wurde die Box sorgfältig weg geführt, und wir konnten Larissa nun nur noch höheren Händen überlassen, die ihr für die folgenden Stunden beistanden.

Vom Warteraum aus konnten wir noch sehen, wie die blaue Flugbox in einem kleinen Auto neben das Condor-Flugzeug gebracht wurde, doch das beruhigende Verlademanöver konnten wir nicht mehr mit ansehen, weil die Passagiere zum Besteigen des Luftvogels aufgerufen wurden. So richtig ruhig wurden wir erst, als uns eine Stewardess versicherte, der Hund sei an Bord, und im Raum brenne das Licht.

7 ½ Stunden sind eine lange Zeit für einen Flug mit der engen Bestuhlung. Die meiste Zeit sahen wir unter uns Wolken oder Nebel. Einige Luft-Turbulenzen fühlten sich an, wie wenn unser Auto auf einer rauen Naturstrasse fahren würde, jedenfalls kein Absacken und nicht beunruhigend.

Bei anbrechender Dämmerung erreichten wir Halifax, und trotz heftigem Wind vollzog der Pilot eine vorzügliche Landung. Nach Passkontrolle eilten wir in den Gepäckraum, entdeckten auch bald unsere Reisetasche. Die Suche nach Larissa war einfach, denn sie heulte laut, aber wir durften sie noch nicht aus der Box lassen. Das Gejammer ging weiter, und so wurden wir bei der kurzen Abfertigung vorgezogen. Sofort ging Karl mit Larissa “Gassi“, was sich als dringend erwies. Beim Ausräumen der Box stellte ich ein durchnässtes Badetuch fest. Das erwies sich aber nur als Wasser, das man im Flughafen noch per Pet-Flasche von aussen (unsorgfältig) in ihren Trinknapf leerte. Wir haben natürlich keine Ahnung, wie genau unsere Larissa den Flug verbrachte, wohl gegen den Schluss hin eher ungemütlich. Ihr Verhalten, auch während der Nacht, waren aber normal.

Den Transfer vom Flughafen zum Hotel in der Stadt (35 km) vollzog für uns ein lieber Taxi-Chauffeur mit einem Kleinbus, ohne dass Larissa nochmals in die Flugbox musste. Er hätte selber Hunde und hatte Verständnis!

Nach diesem 29-stündigen Reisetag verbrachten wir im Hotel Prince George in Halifax eine ruhige Nacht. Auf einen Nachtimbiss im Hotel sowie auch in kleinen Imbiss-Ecken mussten wir aber verzichten, weil Hunde in Restaurants absolut nicht zugelassen sind. Zum Glück hatte ich noch Darvida-Crackers dabei.

Am Mittwochmorgen konnten wir uns im Zimmer 2 Kaffees brauen (ordentliches Morgenessen mit Larissa war ja nicht möglich, und alleine lassen nach dem Flugschreck wollten wir sie auch keinesfalls). Auf ging’s zu dritt zu Fuss zu den von Seabridge genau beschriebenen Büros von Broker und Spediteur und dann weiter per Taxi (auch hier durfte Larissa offen mitfahren), und so erreichten wir zu dritt den Seehafen. Von Weitem schon sahen wir unseren Duro-Bären bei einem Gebäude parkiert. Nach kurzen Formalitäten fuhr Karl bei der Hafenein- und ausfahrt hupend vor, und Larissa und ich konnten zusteigen! Das war’s also: Kurz vor 11 Uhr des 24. September konnten wir ein unversehrtes Fahrzeug in Empfang nehmen.

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